Verdauungsstörungen bei Hund und Katze


Das Essen spielt bei uns Menschen eine relativ große Rolle. Dabei geht es nicht nur um die Nahrungsaufnahme, die den Körper mit notwendigen Nährstoffen versorgt. Essen ist ein gesellschaftliches Ritual, es soll uns schmecken, keine Bauchschmerzen bereiten und die Verdauung sollte auch stimmen. Nicht viel anders verhält es sich bei unseren Haustieren. Allerdings bestimmt hier der Mensch in den meisten Fällen, wann es was zu Fressen gibt.

Die Ernährung von Hunden und Katzen unterscheidet sich: während Hunde eher als Allesfresser gelten, zählen die Katzen zu den Fleischfressern. Die verabreichte Nahrung sollte den jeweiligen Lebensumständen angepasst sein. Tiere im Wachstum benötigen eine andere Futterzusammensetzung als erwachsene Tiere bzw. Senioren. Sportlich aktive Hunde haben einen erhöhten Energiebedarf. Die Wohnungskatze verbraucht weniger Energie als der Freigänger, dieser ergänzt seinen Speiseplan jedoch eventuell durch Beutetiere und Fremdfressen. Hochwertiges kommerzielles Fertigfutter ist auf die Bedürfnisse unserer Haustiere abgestimmt. Hier ist besonders der erhöhte Kalziumbedarf von Hunden gegenüber dem Menschen zu nennen. Selbstzusammengestellte Futterrationen sollten unbedingt fachlich bilanziert sein. Katzenfutter ist anspruchsvoll im Bezug auf den Gehalt essenzieller Aminosäuren und bestimmter Vitamine.

Die Tagesration wird bei Hunden auf zwei bis drei Mahlzeiten aufgeteilt. Die Fütterung erfolgt in Ruhe an einem festen Platz und nicht vom Tisch. Katzen wollen ihr Futter oft in vielen kleinen Portionen erhalten. Feuchtfutter sollte im Sommer nicht zu lange stehen bleiben, es kann verderben bzw. Ungeziefer anlocken. Häufige und plötzliche Futterwechsel können den Magen-Darm-Trakt überfordern. Eine Futterumstellung über mehrere Tage ist ratsam. Mit Leckerlies sollte generell sparsam umgegangen werden. Übermäßige Knochenfütterung bei Hunden kann zu Verstopfungen führen. Hier sind gut verträgliche Kauartikel zur Zahnpflege die bessere Wahl. Sichern sie im Haushalt Nahrungsmittel, Medikamente, Chemikalien und Müll gegen unbefugte Aufnahme!

Sauberes Trinkwasser zur freien Verfügung sollte selbstverständlich sein. Katzen trinken und fressen übrigens lieber an zwei verschiedenen Plätzen. Hunde sollten nicht aus Pfützen und Weihern trinken und generell im Freien nichts aufnehmen. Das Verschlucken von Fremdkörpern oder sogar Gift stellt eine große Gefahr dar. Gefundene Nahrungsreste sind oft unverträglich. Mit Beutetieren oder dem Kot anderer Tiere können sich unsere Haustiere mit Darmparasiten wie Würmern, Kokzidien und Giardien infizieren.

Die Darmpassage dauert bei Hunden und Katzen etwa 24 Stunden. In der Regel wird ein- bis zweimal täglich Kot abgesetzt. Der Kot ist das Spiegelbild der Verdauung. Er sollte mittel- bis dunkelbraun, geformt und gut aufzuheben sein. Eine erhöhte Kotabsatzfrequenz, untypisch stinkender Kot oder der Abgang von viel Gas sind schon Anzeichen einer Verdauungsstörung.

Hunde erbrechen, um Unverträgliches wieder loszuwerden. Erbrechen sie jedoch öfter und fressen zwischendurch Gras, ist mit einer Entzündung der Magenschleimhaut bzw. mit einer Übersäuerung des Magens zu rechnen. Auslöser dafür können zu kaltes Futter aus dem Kühlschrank, Schneefressen oder Stress jeglicher Art sein. Katzen erbrechen natürlicherweise Haarballen bzw. Reste von Beutetieren. Auch das schnelle Schlingen aus Futterneid oder das unzureichende Kauen aufgrund von Zahnproblemen kann bei unseren Haustieren zum Erbrechen führen.

Kommt das Erbrechen nicht in Kürze zum Stillstand bzw. normalisiert sich der Kot nicht innerhalb von ein bis zwei Tagen, sollten Sie sich an einen Tierarzt wenden. Nahrungskarenz, die althergebrachte Huhn-Reis-Diät oder Hausmittel wie Heilerde können die Probleme noch verschlimmern. Selbst wenn die Ursachen erkannt und abgestellt wurden, sollten die Symptome der Verdauungsstörung behandelt werden.

Der Tierarzt kann Medikamente gegen Brechreiz, Magenübersäuerung, Schmerzen und Krämpfe verabreichen. Es kommen verschiedene Ergänzungsfuttermittel, Probiotika und Diäten zum Einsatz. Diese beruhigen die Magen- und Darmschleimhaut, regulieren den Flüssigkeitshaushalt, binden schädliche Stoffe, stellen Nährstoffe zur Verfügung und bauen die Darmflora wieder auf. Liegt eine chronische Verdauungsstörung vor, sollte der Kot untersucht werden, um Parasiten oder krankmachende Keime nicht zu übersehen. Über eine Blutuntersuchung können gegebenenfalls Erkrankungen bzw. Fehlfunktionen der Bauchspeicheldrüse, der Leber und des Darms nachgewiesen werden.